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Die Schweißmaschine von Ideal dient zum Beispiel zur Herstellung von Zäunen oder Schutzgittern. Abgebildet ist hier ein vergleichbares Gerät, da die Maschine für Australien erst noch gebaut werden muss.

Ideal-Maschine hilft australischen Häftlingen bei Resozialisierung

Lippstädter Produkte kommen auf der ganzen Welt zum Einsatz. Ein Beispiel gefällig? Für ein Gefängnis in Australien produzieren die Ideal-Werke eine Schweißmaschine zur Herstellung von Gitterprodukten. Die daran verrichtete Arbeit soll die Sträflinge auf den Alltag in Freiheit vorbereiten.

Quelle: Der Patriot – Lippstädter Zeitung, Bastian Puls, am 8. März 2022

Lippstadt/ Melbourne – Ideal-Vertriebsingenieur Timo Knoblauch muss schmunzeln, als er mit der Redaktion über die Projektrealisierung in „Down Under“ spricht: „Es beinhaltet schon eine gewisse Ironie, dass ausgerechnet Gefangene mit der Herstellung von Gitterprodukten beauftragt werden.“ Tatsächlich werden diese eher in Form von Zäunen für Haus- und Industriebedarf, Regalgitterböden in Supermärkten oder Maschinenschutzgitter zum Einsatz kommen.

Und die Idee dahinter verfolgt natürlich einen guten Zweck: Im Gefängnis in der Stadt Lara (bei Melbourne) sollen die Sträflinge praktische (Berufs-)Erfahrung für die Zeit nach der abgesessenen Strafe sammeln. Das Schweißgerät von Ideal ist dabei ein Baustein eines größeren Resozialisierungsplans.

Normalerweise ist die bestellte Maschine im Sinne der Wirtschaftlichkeit für eine automatische Produktion von Zäunen optimiert. In diesem konkreten Fall steht die Einbindung der Bediener aber im Vordergrund. Jegliche Automatisierung wurde hierfür entfernt, sodass nur der reine Schweißprozess automatisiert abläuft. Die Beladung des Rohmaterials sowie das Entladen der Maschine wird ebenfalls manuell realisiert. Drei bis vier Bediener können so gleichzeitig an der Maschine arbeiten.

Außerdem werden zusätzliche Aggregate und Systeme, die für den Betrieb der Maschine notwendig sind, aufwendig mit langen Leitungen in andere Raume verlegt, damit die Arbeit von außen überwacht und gegebenenfalls gestoppt werden können. „Letztendlich handelt es sich hier ja um Straftäter“, erinnert Knoblauch an strenge Sicherheitsmaßnahmen.

Mithilfe technischer Hilfsmittel ist es möglich – auch ohne vor Ort zu sein – den Support in Reparaturen, Einstellungen und Programmierung der Maschine von Deutschland aus zu unterstützen. „Assisted Reality“ heißt hier unter anderem das Schlagwort. Knoblauch erklärt: „Via Mobiltelefon, Tablet oder virtueller Datenbrille können sich unsere Servicetechniker direkt mit den Kunden verbinden. Durch die Liveübertragung erhalten die Spezialisten detaillierte Informationen über Probleme und können so den Kunden von Deutschland aus Anleitungen zur Reparatur oder Wartung geben.“

Zustande gekommen ist der Auftrag über das weltweit agierende Vertriebsnetzwerk des Unternehmens, wie der Ingenieur schildert. Auch in Australien habe man einen Vertreter, der den Verkauf von Maschinen des Unternehmens übernimmt. Dieser sei von einem Planungsbüro bezüglich des Projektes kontaktiert worden.

Gebaut wird die Maschine in den nächsten Monaten aber in Lippstadt. Ende des Jahres kommen dann Kundenvertreter aus Australien ins Ideal-Werk und begutachten die Maschine. Anschließend wird sie wieder auseinandergebaut, mit sechs Lkw zum Hafen gebracht und per Schiff auf die andere Seite der Welt transportiert.

Mitarbeiter von Ideal übernehmen die Montage vor Ort und schulen darüber hinaus das Stammpersonal bezüglich der Bedienung. So soll das Wissen dann immer weitergegeben werden, denn viele Beschäftigte befinden sich – ganz im Sinne der Einrichtung – nur einen begrenzten Zeitraum im Resozialisierungsprojekt.

Durch die Arbeit an der Lippstädter Maschine sollen die australischen Häftlinge etwa auf einen Job in der Industrie vorbereitet werden. „Ideal freut sich, Mitmenschen wieder zu integrieren und bei diesem Schritt zu unterstützen“, heißt es abschließend vom Unternehmen.

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Ideal-Vertriebsingenieur Timo Knoblauch

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